WI2023 – Track: Enterprise Modeling & Business Ecosystems

Track description

Die Unternehmensmodellierung ermöglicht die Realisierung innovativer digitaler Lösungen und stellt eine wesentliche Grundlage für die gemeinsame Entwicklung unternehmensweiter Informationssysteme und entsprechender organisationaler Handlungssysteme dar. Sie unterstützt dabei nicht nur die Entwicklung, sondern auch die organisationale Umsetzung, die Kommunikation zwischen Stakeholdern und die Zusammenarbeit zwischen Geschäftspartnern, um nur einige Ziele zu nennen. In einer digitalisierten Welt sind Unternehmensmodelle jedoch nicht nur zentral für die menschliche Kommunikation, sondern fungieren ebenfalls als maschineninterpretierbare Repräsentationen. 

Darüber hinaus dienen Unternehmensmodelle als direkte Schnittstellen zu digitalen Systemen (Fill et al., 2020). In einer digitalen Welt und angesichts des so genannten „ontological reversal“ (Baskerville et al., 2020) werden Unternehmensmodelle nicht länger Repräsentationen oder Blaupausen einer „realen Welt“ sein, sondern können zum Fundament einer digitalen Welt werden, die aus digitalen Objekten mit materieller Handlungsfähigkeit besteht. Insbesondere haben Unternehmensmodelle das Potenzial, zur Integration von Organisationsstrukturen, Geschäftsmodellen und technischen Systemen im Sinne von digitalen Zwillingen beizutragen (Sandkuhl und Stirna, 2020). Durch die Integration des Digitalen mit dem Physischen werden Unternehmensmodelle über ihre derzeitigen Anwendungsmöglichkeiten hinaus an Relevanz gewinnen – was eine am Diskurs zur Digital Responsibility ausgerichtete Gestaltungsperspektive auf die verantwortungsvolle Gestaltung und Anwendung von Unternehmensmodellen nahelegt. 

Der Track ruft darüber hinaus zur Einreichung von Beiträgen auf, die sich mit domänenspezifischer Modellierung, Referenzmodellierung, Modellierung im Kontext des Unternehmensarchitektur- oder Transformationsmanagements sowie mit Modellierungsmethoden, Modellierungssprachen und Werkzeugen in diesen Bereichen befassen. 

Der Track begrüßt Beiträge mit unterschiedlichen Forschungszielen, Forschungsgegenständen und Forschungsmethoden, einschließlich konzeptioneller, gestaltungsorientierter und empirischer Beiträge. In begrenztem Umfang können auch Ideen- und Positionspapiere akzeptiert werden. 

Fast Track-Optionen für anschließende Zeitschriftenveröffentlichungen werden mit dem BISE Journal (Department Enterprise Modeling and Enterprise Engineering) und dem EMISAJ Journal angestrebt.

Track Topics

  • Modellierungsmethoden, Modellierungssprachen, Modellierungswerkzeuge und Modellierungsplattformen
  • Unternehmensmodellierung für Business Ecosystems und Enterprise Architecture
  • Unternehmensmodellierung und Digital Responsibility
  • Unternehmensmodelle in einer digitalen Welt – Digital Work und Digital Life basierend auf Unternehmensmodellen
  • Unternehmensmodellierung und digitale Zwillinge
  • Unternehmensmodellierung und neue Technologien (z.B. Künstliche Intelligenz, Blockchain, Augmented und Virtual Reality)
  • Zusammenarbeit von digitalen und menschlichen Akteuren bei der Erstellung und Nutzung von Unternehmensmodellen
  • Philosophische und wissenschaftstheoretische Grundlagen der Modellierungsforschung

Track Chairs

Hans-Georg Fill

University of Fribourg, Switzerland, hans-georg.fill@unifr.ch

Hans-Georg Fill ist Professor an der Universität Freiburg, Schweiz. Vor seiner Tätigkeit an der Universität Freiburg war er an der Otto-Friedrich- Universität Bamberg und der Universität Wien tätig. Er erhielt sein Doktorat von der Universität Wien wo er sich anschließend in Wirtschaftsinformatik habilitierte. Die Ergebnisse seiner Forschung sind unter anderem bei der International Conference on Conceptual Modeling, der European Conference on Information Systems, in Business and Information Systems Engineering und im Semantic Web Journal erschienen. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Metamodellierung, Blockchains, sowie Augmented und Virtual Reality Technologien für die Unternehmensmodellierung.

Kristina Rosenthal

University of Hagen, Germany, kristina.rosenthal@fernuni-hagen.de

Kristina Rosenthal ist Postdoktorandin an der FernUniversität in Hagen und ist dort Mitglied der Enterprise Modelling Research Group. In ihrer Forschung fokussiert sie Themen der konzeptuellen Modellierung, insbesondere kognitive Aspekte des Modellierens, und digitales Prozessmanagement. Ihre Forschungsarbeiten wurden unter anderem in den Zeitschriften Business & Information System Engineering und Enterprise Modelling and Information Systems Architectures – International Journal of Conceptual Modeling (EMISAJ) publiziert sowie auf internationalen Konferenzen wie der International Conference on Information Systems (ICIS) und European Conference on Information Systems (ECIS) präsentiert. Sie war Gastforscherin an der Universitat Politécnica de Valencia (Spanien) und der KU Leuven (Belgien).

Susanne Strahringer

TU Dresden, Germany, susanne.strahringer@tu-dresden.de

Susanne Strahringer ist Professorin für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Informationssysteme in Industrie und Handel, an der TU Dresden, Deutschland. Zuvor war sie an der Universität Augsburg und der European Business School tätig. Sie studierte an der Technischen Universität Darmstadt, wo sie auch promovierte und sich habilitierte. Ihre Arbeiten wurden u.a. in den Zeitschriften Information & Management, Journal of Information Technology Theory and Application, Information Systems Management, Journal of Information Systems und e-Business Management veröffentlicht. Ihre Forschungsinteressen gelten den Themenfeldern Unternehmensmodellierung, IT-Management, insb. in KMU und ERP-Systeme.


Associate Editors

  • Agnes Koschmider, Kiel University, Germany 
  • Dominik Bork, Vienna University of Technology, Austria 
  • Geert Poels, Ghent University, Belgium
  • Henderik A. Proper, Luxembourg Institute of Science and Technology, Luxembourg
  • Jelena Zdravkovic, Stockholm University, Sweden 
  • Michael Fellmann, University of Rostock, Germany
  • Monika Kaczmarek-Heß, University of Duisburg-Essen, Germany 
  • Peter Fettke, DFKI, Germany 
  • Peter Loos, Saarland University, Germany 
  • Ralf Knackstedt, University of Hildesheim, Germany
  • Stefan Strecker, University of Hagen, Germany

References

Baskerville, R. L., Myers, M. D., & Yo, Y. (2020). Digital First: The Ontological Reversal and New Challenges for Information Systems Research. MIS Quarterly, 44(2), 509–523. https://doi.org/10.25300/MISQ/2020/14418

Fill, H.-G., Härer, F., Muff, F., & Curty, S. (2021). Towards Augmented Enterprise Models as Low-Code Interfaces to Digital Systems. In B. Shishkov (Ed.), Business Modeling and Software Design (pp. 343–352). Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-030-79976-2_22

Sandkuhl, K., & Stirna, J. (2020). Supporting Early Phases of Digital Twin Development with Enterprise Modeling and Capability Management: Requirements from Two Industrial Cases. In S. Nurcan, I.

Reinhartz-Berger, P. Soffer, & J. Zdravkovic (Eds.), Enterprise, Business-Process and Information Systems Modeling (pp. 284–299). Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-030-49418-6_19